Hochbegabte Kinder unterscheiden sich als Gruppe nicht systematisch von anderen. Sie haben die gleichen Bedürfnisse wie jedes andere Kind auch. Hinsichtlich der Ausprägung ihrer Intelligenz lässt sich aber sagen, dass ihre intellektuellen Fähigkeiten weit über dem Durchschnitt liegen. Merkmale und Fähigkeiten, welche eng mit Intelligenz zusammenhängen, können Hinweise auf Hochbegabung sein, müssen es aber nicht zwangsläufig. Solche Merkmale wären beispielsweise: ausgeprägte Merkfähigkeit, hervorragendes Gedächtnis, ein umfassender Wortschatz, eigene Motivation zum Erlernen von Zahlen und Buchstaben, Fähigkeit zum Abstrahieren.

Klarheit lässt sich durch eine objektive Überprüfung der vermuteten Begabung mit einem standardisierten Intelligenztest schaffen.

Psychodiagnostische Untersuchungen sind dann sinnvoll, wenn es gilt, konkrete Fragen zu beantworten oder aufkommende Probleme zu lösen. Solche Situationen können entstehen, wenn Eltern darüber nachdenken, ihre Kinder vorzeitig einschulen zu lassen oder sie einen Schuljahrgang überspringen zu lassen. Eine Diagnostik ist außerdem angeraten, wenn das Kind einen sehr begabten Eindruck macht, aber nur schwache Schulleistungen erbringt.  

Im Alter von 2, 3 bis 4 Jahren finden umfassende Entwicklungsvorgänge statt, die die Stabilität der Intelligenzmessung vermindern. Hohe Begabungen, die in diesem Alter festgestellt werden, können auch Entwicklungsvorsprünge sein. Zuverlässig lässt sich Intelligenz ab ca. 5 Jahren erfassen.

Sie informieren zu Diagnostik sowie Förderung und arbeiten bei Schulprogrammen und Projekten mit. Sie gestalten Fortbildungsveranstaltungen zum Themenkreis mit Lehrkräften, Schulleitern, pädagogischen Mitarbeitern, schulfachlichen Referenten sowie Referendaren für das Lehramt.

Gute Förderung sollte an der Gesamtpersönlichkeit des Kindes ausgerichtet sein und sich an kindlichen Bedürfnissen orientieren. Dabei sollte nicht Wissenserwerb an erster Stelle stehen, sondern die Freude an intellektuellen Herausforderungen und Erfolgserlebnisse, die Motivation verschaffen.

Underachievement (Minderleistung) bezeichnet den Fall, wenn Schülerinnen oder Schüler nur durchschnittliche oder unterdurchschnittliche Schulleistungen erzielen, obwohl sie intellektuell eine hohe Begabung aufweisen. Auffallend sind in der Regel sehr negative Einstellungen zur Institution Schule. Die Gründe für Underachievement sind vielfältig und unterscheiden sich stark voneinander. Meistens ist eine testpsychologische Untersuchung erforderlich, um hochbegabte Underachiever zu erkennen.