Anregungen aus der Praxis für die Praxis
Individuelle Lernpläne
Individuelle Lernpläne konkretisieren die modifizierten Kompetenzen und Wissensbestände für die Schülerinnen und Schüler. Sie bilden die Handlungsgrundlage für den Unterricht, die Leistungsbewertung und die Elternarbeit.
Die folgenden Beispiele stellen keine quantitative und qualitative Vorgaben dar. Sie sind als Anregung für die Erstellung individueller Lernpläne gedacht und beruhen auf Erfahrungswerten.
Vorlage | Schuljahrgang | Fach | Beschreibung |
Schuleingangsphase 3. Schulbesuchsjahr | Mathematik | Der individuelle Lernplan stellt ausgewählte Kompetenzstufen für Mathematik dar. | |
Schuleingangsphase 3. Schulbesuchsjahr | mehrere Lern- und Entwicklungsbereiche | Der folgende umfassende Lernplan veranschaulicht eine mögliche Handlungsgrundlage für einen individualisierten Unterricht. | |
Schuleingangsphase Muster | Deutsch | Der Lernplan orientiert sich an den Lernstandsüberprüfungen der ILeA-Materialien und den geforderten Lernkompetenzen des Grundschullehrplans. | |
| Sekundarschule 5.Schuljahrgang/6.Schulbesuchsjahr | Mathematik | Der Lernplan dokumentiert exemplarisch mathematische Lernziele unterhalb der curricularen Anforderungen. |
Lern- und Arbeitsverhalten Muster | fachübergreifend | Der fachübergreifende Lernplan orientiert sich an den ILeA-Materialien und stellt ausgewählte Kompetenzstufen im Arbeits- und Lernverhalten dar. |
Anregungen zur Teamarbeit der Lehrkräfte
Die Lehrer bilden in der Lernsituation ein Team, das auf völlig verschiedene Weise kooperieren kann. Folgende Materialien können die Kooperation unterstützen.
DOC PDF | Werte des Teams | Methode zur Verständigung auf einen gemeinsamen Wertekanon |
DOC PDF | Ziele des Teams | Übersicht zur Organisation der gemeinsamen Arbeit |
DOC PDF | Aufgaben im Team | Möglichkeit der Aufgabenteilung unter Berücksichtigung der Interessen und Kompetenzen der Teammitglieder |
DOC PDF | Kollegiale Fallberatung | Ablaufschema einer Kollegiale Fallberatung (KFB) als eine strukturierte Methode, um schwierige pädagogische Einzelsituationen im Team zu beraten. |
Ausgewählte kooperative Lernformen
Kooperatives Lernen ist ein Sammelbegriff, der Unterrichtsmethoden in der Gruppe umfasst. Diese fördern einen aktiven Austauschprozess, in dem sich die Schüler mit einem gemeinsamen Gegenstand auseinandersetzen. Kooperative Unterrichtsmethoden gehen von der Grundannahme aus, dass andere Kinder als Lernvorbild wirkungsvoller sind als Erwachsene, denn ihre Interaktionen sind gleichberechtigter.
Gruppenpuzzle | Die Methode dient der selbstständigen Erarbeitung von Wissen. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten in Expertengruppen Teilbereiche eines Lerngegenstandes. Im Anschluss daran gibt jeder Experte sein Wissen an die gemischten Stammgruppen weiter. | |
Platzdeckchenverfahren | Die Methode strukturiert den kooperativen Arbeitsprozess in die Phasen Einzel-, Partner-und Gruppenarbeit, sodass jeder Schüler am Lerngegenstand arbeitet. | |
Gruppenrallye | Die Methode erhöht das Erleben der eigenen Kompetenz innerhalb einer Gruppe. Der Lernzuwachs der Gruppe steht im Mittelpunkt. | |
Positions- und Streitlinie | Die Methode kann bei kontroversen Meinungen über ein Unterrichtsthema eingesetzt werden. | |
Stummer Dialog | Die Methode dient dem Austausch und der Verständigung über Lerninhalte und Meinungen. |
Regeln und Rituale
Regeln vereinbaren das soziale Miteinander. Sie sind das Ergebnis eines Aushandlungsprozesses in der Gruppe.
Rituale gelten als Geländer, das der kindlichen Seele Halt gibt. Sie sind feststehende Handlungssequenzen, die nach ganz bestimmten Regeln ablaufen und haben in dieser Form lange Zeit Gültigkeit. Rituale sind tradiert und überraschungsarm. Damit schaffen sie Verlässlichkeit, Geborgenheit und Gemeinschaft in einem vertrauten Rahmen.
Klassenregeln
Regeln für die Partnerarbeit
Durch eine kriteriengeleitete Partnerarbeit können prozessbezogene Kompetenzen gefördert werden. Dabei werden die Kriterien mit den Schülern vereinbart. Die Visualisierung ermöglicht eine Orientierung am Anfang und eine Auswertung am Ende des Unterrichts.
Regeln für offene Unterrichtsformen
Stundenfahrplan
Der Stundenfahrplan soll den Schülerinnen und Schülern den Verlauf der Stunde bewusst machen. Es empfiehlt sich, diesen nach allen Arbeitsphasen von einer Schülerin oder einem Schüler reflektieren und abhaken zu lassen. Diese Ritualisierung des Stundenablaufs erhöht die Transparenz des inhaltlichen und methodischen Vorgehens des geplanten Unterrichts und kann darüber hinaus Anlass für ein qualitatives Feedback durch die Lernenden geben.
Tagesfeedback
Das Tagesfeedback dient dem Aufbau von erwünschtem Lern- und Sozialverhalten und muss für die Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar und realisierbar sein. Eine Zielstellung (z.B. Ich habe alle Arbeitsmaterialien dabei., Ich habe mich an die Klassenregeln gehalten. ; Ich habe meine Aufgaben erledigt.) wird über einen begrenzten Zeitraum mit einem Signalsystem begleitet und dadurch eine Entwicklung dargestellt.
Verantwortungsübernahme durch Chefsystem
Tafelabfrage
Hilfekette
Ampelabfrage
Stimmungsbarometer
Leistungsbewertung
Die Leistungsbewertung gibt Schülern, Lehrern und Eltern Rückmeldung über die individuelle Lernentwicklung. Sie bringt Schüler im Lernen voran, indem sie Entwicklungen aufzeigt und Lernprozesse stärkt. Dabei sind die Kriterien für alle am Lernprozess Beteiligten transparent.
Portfolio | In einem Portfolio:
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Lerntagebuch | Ein Lerntagebuch dient den Schülern unterrichtsimmanent zur Selbstregierung des Lernens, zur Reflexion ihrer Lernprozesse und zur eigenen Leistungsbeurteilung. Sie äußern sich darin regelmäßig zu bestimmten Fragen. Der Lehrer kann die Schüler bestärken und weitere Denkanstöße geben. (Die Word-Datei enthält Anregungen, die PDF-Datei ein Beispiel) | |
Feedbackbögen zu Lern- und Sozialverhalten | Beim Schülerfeedback lernen die Schüler eigene und fremde Lernprozesse und -ergebnisse zu beurteilen. Ihnen wird bewusst wie sie lernen, wie Bemühungen zum Ziel führen und wie der Lernprozess zu steuern ist. Die Reflexionsfähigkeit muss mit den Schülern schrittweise entwickelt werden. Durch das Lehrerfeedback erhalten die Schüler Rückkopplung über ihre Lernprozesse. (Beispiele: Grundschule, Sekundarschule) | |
Lernentwicklungbögen | In Lernentwicklungsgesprächen zwischen Schülern, Lehrern und Eltern analysieren diese den Stand des Lernens. Auf dieser Grundlage und an Hand von Schülerarbeiten wird der aktuelle Lernstand dokumentiert. Daraus werden mit Zielvereinbarungen nächste Schritte für die weitere Kompetenzentwicklung abgeleitet. Es erfolgt somit ein gemeinsames Nachdenken aller Beteiligten über Lernprozesse. In Folgegesprächen wird wiederum reflektiert, dokumentiert und sich an bisher Geleistetes erinnert. Durch die Bezugnahme auf bereits geführte Gespräche und Schülerarbeiten können Entwicklungen über einen längeren Zeitraum aufgezeigt werden. | |
Feedback zum Schülervortrag | Die Bewertung eines Referats durch die Schüler mittels Feedback-Spinne dient der Transparenz gemeinsam erarbeiteter Kriterien. Die Schüler erhalten ein nachvollziehbares Feedback über ihren Lernzuwachs, aus denen wiederum Entwicklungsziele abgeleitet werden können. | |
Lernkontrolle | Das Beispiel einer differenzierten schriftlichen Lernkontrolle auf zwei Niveaustufen einhält eine Schülercheckliste und Lehrer-Feedbackbogen. Anhand dieser wird dem Schüler durch verbale Beurteilung sein Lernstand deutlich. |